Beschreibung und Haltung
Dieser hübsche Killifisch (Prachtkärpfling) wurde 1949 in Belgien eingeführt und kam dann später nach Deutschland. Aphyosemion christyi kommt aus Afrika und ist im gesamten Kongobecken anzutreffen. Er gehört zu den eierlegenden Zahnkarpfen (Fam. Cyprinodontidae). Die Bezeichnung Killifisch kommt von dem holländischen Wort „Kil Vissen“ und bedeutet so viel wie Fische, die aus einem kleinen Bach oder Gewässer stammen.
Auch wenn einige Killifische recht ruppig sein können, darf man den Begriff nicht von „to kill“ (töten) ableiten. Denn die meisten Prachtkärpflinge sind friedliche und zurückhaltende Fische von geringer Größe. Auch das Vorurteil, alle eierlegenden Zahnkarpfen seien kurzlebige Saisonfische, ist völlig falsch. So kann z. B. A. christyi bei richtiger Pflege ohne weiteres 3 Jahre alt werden. Wie die meisten anderen Killifische ist auch dieser sehr bunt gefärbt. Die Männchen sind blaugrün und haben viele rote Punkte, die lang ausgezogenen Flossen sind rot eingesäumt. Die Weibchen dagegen sind blaugrau gefärbt. Die hübschen bis 6 cm großen Kärpflinge hält man am besten in einem Artenbecken (möglichst aber mehr weibliche als männliche Tiere). Der Bodengrund sollte dunkel und evtl. mit Torffasern abgedeckt sein. Der Fisch liebt dichten Pflanzenwuchs, z. B. mit Javamoos oder Wassernabel. Die Temperatur sollte zwischen 19° bis 25 °C liegen. Aphyosemion christyi pflegt man am besten in weichem, leicht saurem Wasser. Wenn jedoch alle anderen Ansprüche erfüllt werden, kann man auch abgestandenes Leitungswasser nehmen. Trockenfutter nimmt dieser Fisch nur ungern, dafür aber jedes Frost- und Lebendfutter passender Größe.
Zucht
A. christyi gehört zu den Haftlaichern. Die Weibchen kleben ihre Eier an die Pflanzen und gleichzeitig werden sie vom Männchen befruchtet. Einzelne Jungfische kommen zwar auch im Artbecken hoch, doch folgende Methode finde ich besser: Man sammelt die an den Pflanzen haftenden Eier ab und legt sie in eine Tüte mit feuchtem Fasertorf. Dann lagert man den Torfansatz ca. zwei bis drei Wochen bei einer Raumtemperatur von 18 bis 24 °C. Wenn man nach der Wartezeit die Eier untersucht und die Augen der Jungfische erkennt, ist es soweit. Dann gibt man den Torf mit den Eiern in eine Schale oder ein kleines Zuchtbecken und gießt es mit Wasser (pH 5-7, ca. 2°dGH, 18-20 °C auf. Nach wenigen Stunden schlüpfen bereits die ersten Jungfische. Dann schöpft man sie ab und überführt sie in ein kleines Aquarium mit den selben Wasserwerten. Als Erstfutter eignet sich am besten feinstes Trockenfutter und Infusorien. Man kann schon nach wenigen Tagen Artemia Nauplien geben. Optimal sind häufige kleine Futtergaben. Futterreste und sonstige Verunreinigungen sollte man absaugen. Regelmäßiger Wasserwechsel in kleinen Mengen ist auch sehr wichtig. Bei einer Größe ab 1 cm Länge kann man die Prachtkärpflinge langsam und vorsichtig auf Leitungswasser umgewöhnen. Ich persönlich bevorzuge die Trockenlagerung des Fischlaichs gegenüber der Nasslagerung aus folgenden Gründen: Die Eier verpilzen im Torf nicht so leicht wie im Wasser. Durch den plötzlichen Aufguss schlüpfen alle Jungfische zur selben Zeit und wachsen gleichmäßig heran. Obwohl A. christyi kein Saisonfisch ist, kann der Laich dieser Fische eine wochenlange Trockenlagerung ohne Schaden überstehen. So ist auch der Bestand dieser Prachtkärpflinge in der Natur gesichert. Den Ansprüchen dieser Killifische ist leicht gerecht zu werden; ihnen genügt ein kleines Aquarium, Wohnraumtemperatur, schwaches Licht und eventuell eine leichte Durchlüftung oder Filterung des Aquariumwassers. A. christyi ist zwar pflegeleicht, doch sollte man ihm hauptsächlich Lebend- und Frostfutter reichen, dann hat man viel Freude an diesem hübschen und interessanten Prachtkärpfling.