Für den Vereinsabend am 29.10.2010 hatten wir Florian Grabsch eingeladen. Mit bewährter Dia-Technik berichtete er in einem sehr gut vorbereiteten Vortrag von den sogenannten Grenzgängern, die in der Gezeitenzone vor Wales leben. Gezeitenzone? Klar, dass ist das Gebiet, das sich durch Ebbe und Flut täglich alle sechs Stunden gewaltig verändert. Ursache dafür ist die Gravitation des Mondes und die Relativbewegung zwischen Erde und Mond.
Leben in der Gezeitenzone
Es ist schon erstaunlich, dass in diesem Gebiet eine Vielzahl von Lebewesen zu überleben versucht. In einem Gebiet, das im Extremfall zwischen Wasser und Land wechselt. Im Bereich des Atlantiks unterliegt diese Zone sogar innerhalb von Minuten einer Temperaturschwankung von teilweise mehr als 20 Grad. Lebewesen, die dort zuhause sind, darf man tatsächlich als Grenzgänger bezeichnen. Solche Temperaturschwankungen in unseren Aquarien, selbst über einen längeren Zeitraum verteilt, würden unseren Aquarienbewohnern wohl kaum gut tun. Etwa 90 Minuten berichtete Florian über die vielen verschiedenartigen Tiere, die in der Gezeitenzone leben. Außer, dass er uns sensationelle Dias zeigen konnte, hatte er als studierter Biologe auch viel Interessantes zum Thema „Grenzgänger – Leben in der Gezeitenzone“ zu sagen. Schaut euch die Auswahl der hier präsentierten Fotos an. Florian Grabsch hat noch viel mehr davon. Vereine, die ihn zu Vorträgen einladen, werden es nicht bereuen. Bei uns war er bereits zum zweiten und sicherlich nicht zum letzen Mal.
Die gezeigten Fotos entstanden auf einer Exkursion für Studenten im Hauptstudium des Lehrstuhls für Zell- und Entwicklungsbiologie (Zoologie I). Die Exkursion führte die Studenten auf die Isle of Anglesey und an die School of Ocean Science in Bangor sowie in den Sea Zoo on Isle of Anglesey.
Wer ist Florian Grabsch?
Florian Grabsch wurde 1981 in München geboren. Er studierte an der Universität Marburg Biologie. Seit 2003 absolvierte er ein Studium der Biologie an der Universität Würzburg mit dem Schwerpunkt Tierökologie, Verhaltensphysiologie und Soziobiologie sowie Ökophysiologie der Pflanzen. 2007 schloss er diese Studium erfolgreich als Diplom-Biologe ab. Der Originaltitel seiner Diplomarbeit lautet: „Der Einfluss der Königinnenqualität auf die Plastizität der Lebenslaufstrategie der primitiv eusozialen Furchenbiene Lasioglossum malachurum“. Das klingt sehr wissenschaftlich und kompliziert, hat aber mit Sicherheit nichts mit Aquaristik zu tun. Seit 2008 ist er im Aussendienst für die pharmazeutische Industrie tätig.
Den Aquarianern im Bezirk 12 ist Florian Grabsch bekannt als Mitglied des „AK Wasserpflanzen Regionalgruppe Bayern Süd“ und als Vereinsmitglied bei den „Aquarienfreunden Dachau/Karlsfeld“.
Weblinks
- Wikipedia: Schlangenstern
- Wikipedia: Schmarotzerrose
- Wikipedia: Taschenkrebs
- Wikipedia: Einsiedlerkrebs
- Wikipedia: Seescheiden
- Wikipedia: Pferdeaktinie
- Chiton Schnecke
- Wikipedia: Jakobsmuschel
- Wikipedia: Wellhornschnecke
- Wikipedia: Europäischer Hummer
- Wikipedia: Katzenhaie
- Wikipedia: Plankton
- Wikipedia: Seeigel
- Wikipedia: Sacculina
- Wikipedia: Tote-Mannshand
- Wikipedia: Nagelrochen
- Wikipedia: Grauer Schleimfisch